Liebe Villacher Freundinnen und Freunde, es ist uns eine Ehre, hier und heute mit diesem Baum daran zu erinnern, dass man GEGEN GEWALT WIDERSTAND LEISTEN kann.
Dieser Baum repräsentiert sozusagen die „Wiedergeburt“ nach einem sehr schlimmen Ereignis. Und auch ihr arbeitet an einer Wiedergeburt, wenn Ihr, wie der Verein Erinnern, über Personen forscht, die Opfer der absurden Gewalt des Nationalsozialismus in den Jahren des Weltkriegs geworden sind. Mit dieser Erinnerungsarbeit macht Ihr Vergangenes wieder lebendig. „Niemals vergessen“ ist für die nachfolgenden Generationen sehr wichtig.
Ein KAKI der zweiten Generation wird zum Zeichen der Wiedergeburt und Wertschätzung derjenigen, die so viel gelitten haben, wie die Hibakushas, die Überlebenden von Nagasaki und Hiroshima. In Japan nach der Tragödie der Atombombe einen neuen Anfang zu machen war schwierig, und zwar nicht nur für die Überlebenden, sondern auch für ihre Kinder.
Denken wir an diejenigen, die heute unter dem Bombenhagel oder angesichts des menschlichen Bösen von vorne beginnen müssen. Denn mittlerweile scheint dieser Krieg, der schon anderthalb Jahre in der Ukraine wütet, beinahe normal zu sein. Viele andere Kriege dauern schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte an, während die Zeitungen oder das Fernsehen diese menschlichen Dramen kaum noch verfolgen.
Die Atombombe ist eine Waffe, von der man glaubt, dass sie nie wieder eingesetzt wird. Aber warum bringen so viele Leute sie nun wieder ins Spiel und denken, dass Krieg gerechtfertigt ist?
Wir können Hoffnung verbreiten, wie sie auch Herr Morita hatte, der Besitzer des Kaki-Mutterbaums, der den Atombombenangriff in Nagasaki überlebt hat, und der kürzlich verstorben ist. Für mich war er ein WÄCHTER DES FRIEDENS.
Ich überbringe Ihnen die Grüße von Dr. Ebinuma, dem Pflanzendoktor, der die beinahe sterbende Mutterpflanze gerettet hat und zusammen mit dem Künstler Tatsuo Miyajima das Projekt in Japan ins Leben gerufen hat. Noch heute lebt die Mutterpflanze, die etwa 900 Meter vom Epizentrum der Atombomben-Explosion entfernt war. Und sie gibt ihre Früchte und Samen ab, um der Welt Hoffnung zu bringen.
Ich danke allen anwesenden Vertretern und Vertreterinnen der Behörden und hoffe, dass sie lebende Zeugen des großen Kaki-Waldes werden, den wir in Europa schaffen möchten.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die diesen Tag hier mit uns verbringen, denn mit ihrer kontinuierlichen und bescheidenen Arbeit sind Sie ein großer Samen der Hoffnung.
Wir bitten auch die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde und anderer Institutionen, ihre Stimme zu erheben und sich offiziell dem europäischen Projekt anzuschließen, wie es bereits zwei Städte, Bergamo und Brescia, getan haben, und wie es auch der Präsident der Republik Italien, Sergio Mattarella, gewollt hat.
Erst letztes Jahr, am 4. April haben wir einen Kaki-Bruder geliefert und im Garten des Präsidenten der Republik Italien gepflanzt, als Symbol der Freundschaft zwischen uns und dem höchste Repräsentanten Italiens. Zu den Mitgliedern des Projekts gehört also auch der italienische Präsident.
Auch das ist ein Zeichen dafür, dass man NEIN zum Krieg sagen kann, indem man ihm sein Gesicht zeigt und vor allem sagt, dass der Dialog von grundlegender Bedeutung ist, um zum Frieden zu gelangen.
Der Frieden ist Kultur, Gewaltlosigkeit ist Kultur, Schule ist Kultur, Familie ist Kultur und niemand kann seine Kultur an andere delegieren. Er oder sie muss sich dazu verpflichten, Wissen zu erwerben und zu bezeugen, dass eine bessere Welt möglich ist.
Dieser Baum ist die Nummer 230 in Europa.
Mehr als eine Million Menschen haben bereits für diese Botschaft gelebt / sie vorbereitet / sie gehört / dafür gearbeitet: REVIVE TIME, um die ZEIT wieder zu erwecken und der Zukunft eine bessere Welt zu geben.
Ich möchte Werner (Wintersteiner), Hans (Haider) und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen öffentlich dafür danken, dass sie ein lebendiger Teil dieser Erfahrung der SUCHE NACH DER WAHRHEIT sind.
Jetzt lasst uns diesen Baum pflanzen, und wenn ihr an diesen Ort kommt, schaut euch diesen Baum an und denkt darüber nach, wo man nochmals anfangen muss, um eine BESSERE WELT zu haben.
Ich danke allen anwesenden Behörden und bitte sie, dieses Projekt, das ERSTE IN ÖSTERREICH, zu verbreiten.
Wir möchten die Vertreterinnen und Vertreter dieser Stadt ersuchen, uns dabei zu unterstützen, dieses Symbol auch nach Wien zu bringen, denn Wien ist seit einigen Jahren die Stadt, wo wir uns treffen, um über atomare Abrüstung zu sprechen.
In tiefer Freundschaft und im Namen des gesamten Vorstands
Präsident Francesco Foletti