- geboren am 2. Jänner 1903 in Seltschach/Sovče bei Arnoldstein/Podklošter
- gestorben am 27. Juli 1946 in Arnoldstein/Podklošter
- zuletzt wohnhaft in Seltschach/Sovče bei Arnoldstein/Podklošter
Franz Katholnig war der Sohn von Georg Katholnig und dessen Frau Franziska Nadrag. Er heiratete 1938 die ebenfalls aus Seltschach/Sovče stammende Johanna Wiegele. Beruflich war er als Maurer tätig. Das Ehepaar hatte einen Sohn.
Franz Katholnig wurde im Herbst 1940 zur Polizeireserve nach Klagenfurt einberufen. Ab Juni 1944 war er dem Gendarmerieposten Hohenegg bei Celje/Cilli zugewiesen. Sein Vorgesetzter Alois Liebmann, der nach dem Krieg Postenkommandant von Kindberg wurde, beschrieb Katholnig im Oktober 1947 als »anständig, menschenfreundlich, pflichtbewusst, wie es einem österreichischem Gendarm würdig war und ist«. Er war, so Liebmann weiter »Kärntner Slowene und konnte als solcher perfekt slowenisch. Er hatte daher mit der Bevölkerung sehr innigen Kontakt. Es ist richtig, dass er direkte Verbindung mit den führenden Partisanen hatte. Mit diesen pflegte er nur so viel Fühlung zu halten, dass wen erkrankte oder verwundete Partisanen in irgend einem Verstecke lagen, dieselben den Arzt zuführte, ohne ihren Aufenthalt der Staatspolizei zu verraten. Durch diese menschliche Hilfe konnte er unzähligen Menschen ihr Leben retten. Unserem Verhalten gegenüber der einheimischen Bevölkerung war es auch zu verdanken, dass wir bei unserer Gefangennahme am 16. April 1945 von der Partisanenbrigade »Tomschitz« nicht wie üblich erschossen wurden«.
Im Gegenteil, sie wurden zur österreichischen Freiheitskämpfergruppe innerhalb der Tomschitztbrigade ernannt. Wenig später wurde Katholnig bei einer Auseinandersetzung mit einer ukrainischen SS-Formation nahe dem Hochobir gefangen genommen. Beim Transport nach Klagenfurt wurde Katholnig schwer misshandelt. Die dabei erlittenen Verletzungen führten 1946 zu seinem Tod. Katholnig wurde 43 Jahre alt.
Quelle:
Zitiert nach Brigitte Entner: Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen?, Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung, Klagenfurt 2014.