- geboren am 20. Juli 1885 in Losiacz, Bez. Rorszczow
- gestorben am 8. November 1942 im KZ Auschwitz
- zuletzt wohnhaft in Wien 2. Bezirk, Franz Hochedlingergasse
Amalia Fischbach war Mitglied einer großen jüdischen Villacher Familie. Sie war mit Moritz Fischbach verheiratet und hatte mit ihm zwei Söhne, Josef und Leopold. Ihr Sohn Leopold besuchte die Unterstufe des Villacher Peraugymnasiums. Während dieser Zeit wohnte die Familie in der Klagenfurterstraße in Villach. Zu Beginn des Jahres 1939 versuchte sie zusammen mit ihrem Mann Moritz in die USA zu flüchten. Ihr Sohn Leopold, der sich schon in den USA aufhielt, schickte ihnen ein Visum für Kuba, das er um 1000 Dollar erwarb. Das Ehepaar ging am 13. Mai 1939 mit etwa 900 anderen jüdischen Flüchtlingen in Hamburg an Bord der „St. Louis“. Die Kubanische Regierung verweigerte den Flüchtlingen die Einreise, so dass das Schiff schließlich nach Europa zurückkehren musste. Moritz Fischbach wurde im Lager Gurs, in Südfrankreich, interniert. Amalia Fischbach wurde später in das Lager Drancy nordöstlich von Paris gebracht und von dort am 6. November 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am 8. November 1942 ermordet wurde.
Quellen und weiterführende Literatur:
Hall of Names, Yad Vashem, Jerusalem.
Interview von Werner Koroschitz mit Leopold Fischbach (Sohn) in Miami (USA).
Briefe und persönliche Dokumente (Leopold Fischbach).
Alexandra Schmidt, „Ich habe jeden Tag gebetet, dass er wiederkommen soll“. Opfer der Shoah, in: Werner Koroschitz, Alexandra Schmidt, Verein Erinnern (Hg.): Im besten Einvernehmen. Antisemitismus und NS-Rassenpolitik im Bezirk Villach, Klagenfurt 2014, S. 224 ff.
Serge Klarsfeld: Memorial to the Jews deported from France 1942-1944, New York 1983, Korrekturliste E 22221
Geburtsbuch für die Israeliten in Kärnten, Steiermark und südliches Burgenland, Bd.1, S.18, Reihenzahl 194 Eintragung vom 12. 08. 1912.