Ritsch Albine

  • geboren im Jahre 1879 in ?
  • deportiert am 25. August 1940 in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
  • zuletzt wohnhaft in St. Martin bei Villach

Die Witwe Albine Ritsch wurde am 19. Juli 1938 in die Psychiatrie des Gaukrankenhauses Klagenfurt eingewiesen. Die ärztliche Untersuchung ergab als Diagnose Schizophrenie.

Am 25. August 1940 wurde Albine Ritsch  im Rahmen der „T-4 Aktion“ gemeinsam mit mehreren Frauen und Männern in die oberösterreichische Landespsychiatrie Niedernhart bei Linz deportiert. Von dort transportierte man diese Menschen in Bussen nach Schloss Hartheim und ermordete sie.

Bald danach bekamen die Angehörigen die Verständigung, dass die Ermordete überraschend verstorben ist. Schließlich wurde noch nachgefragt, ob eine Urne mit der Asche zugestellt werden soll. Die Nachricht kam jedoch nicht aus Hartheim, sondern aus der „Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein“. Die Vernichtungsanstalt Sonnenstein war eine der sechs Tötungsanstalten der „T4-Aktion“. In dieser Anstalt ermordeten die Nationalsozialisten in den Jahren 1940/41 rund 13720, vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte, Menschen. Aus Gründen der Verschleierung, wurde auf diesen Benachrichtigungen eine möglichst weit von der Heimatadresse entfernte Tötungsanstalt angegeben. Dadurch sollte vermieden werden, dass Angehörige, die den amtlichen Todesursachen misstrauten, zu den betreffenden Anstalten selbst hinfahren. Die Urne von Albine Ritsch wurde auf dem Friedhof Annabichl in Klagenfurt beigesetzt.

Quellen und weiterführende Literatur: 
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.