Kargel Valentin

  • geboren am 14. Juni 1896 in Rosegg 6 / Rožek
  • ermordet am 23. März 1944 im Vernichtungslager Majdanek
  • zuletzt wohnhaft in Kaning Nr.2 bei Radenthein

Valentin Kargel wurde 1886 als Sohn des Sattlermeisters Alois Kargel und dessen Frau Ursula, geborene Truppe aus Buchheim bei Rosegg/Rožek geboren. Am 15. Oktober 1938 heiratete er in Spittal an der Drau Pauline Niederkofler, die 1988 in Afritz geboren wurde und drei uneheliche Kinder in die Ehe mitbrachte. 

Die Gestapo Klagenfurt verhaftete Valentin Kargel im November 1943 und ließ ihn am 30. November 1943 als sogenannten Schutzhäftling, d. h. ohne Gerichtsverhandlung, wegen politischer Gründe in das Konzentrationslager Dachau mit der Häftlingsnummer 58912 einliefern. Am 11. Jänner 1944 wurde er in das Konzentrationslager Majdanek überstellt.

Vom polnischen Lublin aus leitete der Kärntner SS-Führer Odilo Globočnik die Vorbereitung und Durchfšhrung des millionenfachen Mordes an den Juden. Er befehligte die sogenaante „Aktion Reinhardt“, bei der allein in den beiden Vernichtungslagern Sobibor und Belzec zwischen Frühjahr 1942 und Herbst 1943 800.000 Jüdinnen und Juden ermordet wurden. Insgesamt kamen bei der Aktion zwei Millionen Menschen ums Leben. Eines der größten Konzentrationslager befand sich in Majdanek, einem Vorort von Lublin, das sich ab 1943 zu einem Vernichtungslager entwickelte.

Als Valentin Kargel im Jänner 1944 vom KZ Dachau in das KZ Majdanek überstellt wurde, war das von Odilo Globočnik organisierte Vernichtungswerk großteils abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war Majdanek vorwiegend eine Mordstätte für erkrankte Häftlinge, die aus den Konzentrationslagern des Deutschen Reiches dorthin überstellt wurden. Am 23. März 1944 starb Valentin Kargel im KZ Majdanek, wenige Monate vor der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee.

Quellen:
Werner Koroschitz: Zeichen setzen. NS-Opfer der Marktgemeinde Rosegg/Rožek, Klagenfurt 2010.
Geburtsbuch der Pfarre Rosegg / Archiv der Diözese Gurk.
Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau.