- geboren am 24. Juni 1921 in Köstenberg / Kostanje bei Velden
- hingerichtet am 14. März 1942 in der Haftanstalt Brandenburg-Görden
- zuletzt wohnhaft in Techelsberg bei Pörtschach
Gregor Wohlfahrt kam als zweites Kind einer kinderreichen Familie in der Gemeinde Köstenberg zur Welt. Die Wohlfahrts gehörten der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Während seine Eltern und seine Geschwister 1926 nach Techelsberg bei Pörtschach umsiedelten, blieb er bis 1932 bei seinem Onkel Franz auf dem Bauernhof in Köstenberg. Nachdem sein Vater, Gregor Wohlfahrt sen., wegen Verdienstverweigerung hingerichtet und sein älterer Bruder Franz inhaftiert worden war, unterstützte Gregor seine Mutter in der Landwirtschaft. Am 31. Juni 1941 wurde er zum Militär einberufen und auch er verweigerte als Zeuge Jehovas den Militärdienst. Deshalb wurde er am 18. Dezember 1941 durch das Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt. Man übte in der Haft großen Druck (Essensentzug, Schwere Ketten) auf ihn aus, um ihn doch noch zu einem Einlenken zu bewegen. Vergebens. Das Todesurteil wurde am 14. März 1942 in der Haftanstalt Brandenburg-Görden durch Enthaupten vollstreckt.
Im Abschiedsbrief von Gregor Wohlfahrt jun. an seine Familie heißt es:
Liebe Mutter und Geschwister!
Es grüßt euch alle euer Gregor.
Morgen früh ist meine Vollstreckung, deren ich nicht wert bin.
Warum über das richtet ein anderer.
Liebe Mutter u. alle bittet und betet zu Gott dem Herrn möge er euch recht führen.
Nur der kann helfen und vergeben sonst ist niemand!
So, es der Herr will so werden wir gerichtet nach unseren Werken.
Ich schreibe diese Zeilen so, weil ich so muß!
Wünsche euch allen zuerst dir liebe Mutter, Franz, Ida, Kristian, Anni, Willi so wie allen Verwandten und Bekannten in Köstenberg die liebe Gesundheit und alles beste fernerhin!
Mit Gruß euer Gregor
Aufwiedersehn

Quellen:
Gespräch mit seinem Onkel Franz, wohnhaft in Sekull bei Pörtschach, am 12 Jänner 2006.
Geschichtsarchiv der Zeugen Jehovas, Wien.
Archiv Verein Lila Winkel.