- geboren am 5. Dezember 1889 in Malborget/Kanaltal
- 1945 wohnhaft in Arnoldstein 98/Podklošter
Josef Martinz, von Beruf Zimmermann, verheiratet, 2 Kinder, wurde von der Gestapo am 26. Oktober 1941 verhaftet und am 22. Februar 1942 in das KZ Dachau deportiert (Häftlingsnummer 29281). Am 1. Juli 1943 wurde er in das KZ Natzweiler-Struthof überstellt, wo er die Häftlingsnummer 4261 erhielt. Haftbegründung: Kritik am Naziregime.
Er kehrte am 13. Mai 1945 aus dem KZ zurück und gab an, dass sein Besitz in Malborget wurde von der Gestapo beschlagnahmt wurde.
Erhalten geblieben ist eine Aussage von Josef Martinz aus dem KZ Natzweiler vom 20. September 1943:
„Bin seit 1. Juni 42 im Aussenkommando Heppenheim als Zimmermann eingesetzt. Ende Juni dieses Jahres bekam ich von dem Häftling Leo Wiedl Methylalkohol zu trinken, den derselbe zuvor aus der Fabrik stahl. Einen Tag später musste ich mich in ärztliche Behandlung begeben, da ich sehr schlapp wurde und ich kaum mehr was sehen konnte. Wiedl starb denselben Tag noch an den Folgen einer Vergiftung durch den Methylalkohol. Ich konnte, da ich nicht so viel getrunken hatte, nach ein paar Tagen das Bett wieder verlassen und der Arbeit nachgehen. Anfang August wurde ich und noch ein Häftling namens Stanislaus Koserski zu einem Bauern, zum Getreidedreschen abgestellt, wobei ich als wir fertig waren mit dem Dreschen, von der Bäuerin, dem Namen nach ist sie mir unbekannt, RM 1,- bekam. Ich unterliess es meinem Kommandoführer darüber Bescheid zu geben und wollte mir um diese Mark selbst Lebensmittel dafür kaufen. Am 2.9.43 besuchte mich auch einmal meine Frau, wo ich dann auch durch den Verwalter Heber und unseren Kdo.-Führer SS-Scharführer Brombacher meiner Frau, zu einer kurzen Aussprache, im Dienstzimmer des Verwalters, gegenübergestellt wurde. Die Unterhaltung mit meiner Frau war lediglich eine Begrüssung und ein Austausch über familiäre Angelegenheiten. Ich konnte auch keine geheimen Sachen mit meiner Frau bereden, da ja mein Kdo.-Führer SS-Scharf. Brombacher und der Verwaltungsführer zugegen waren. (…)“
Quellen:
Fragebögen für ehemalige politische Häftlinge Kreis Villach (PA), 23. Juli 1945.
Datenbank Archiv Bad Arolsen