Frühauf Franz

  • geboren am 8. Juni 1902 in Landskron bei Villach
  • deportiert am 7. Juli 1941 in die NS-Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
  • zuletzt wohnhaft in ?

Franz Frühauf wurde am 4. Juli 1934 in das Landeskrankenhaus Klagenfurt eingewiesen. Bei den anschließenden Untersuchungen diagnostizieren die Ärzte bei ihm die Nervenkrankheit „postencephalitic Parkonsonism“. In den Akten ist als Beruf Privatbeamter vermerkt.

Franz Frühauf wurde am 7. Juli 1941 im Rahmen der sogenannten „T4-Aktion“ gemeinsam mit mehreren Personen in die oberösterreichische Landespsychiatrie Niedernhart bei Linz deportiert und von dort mit einem Omnibus nach Schloss Hartheim gebracht und ermordet.

Bald danach bekamen die Angehörigen die Verständigung, dass der Ermordete überraschend an Grippe und Kreislaufschwäche gestorben ist. Schließlich wurde noch nachgefragt, ob eine Urne mit der Asche zugestellt werden soll. Die Nachricht kam jedoch nicht aus Hartheim, sondern aus Bernburg an der Saale. Die Vernichtungsanstalt Bernburg war eine der sechs Tötungsanstalten der „T4-Aktion“. Aus Gründen der Verschleierung, wurden auf diesen Benachrichtigungen eine möglichst weit von der Heimatadresse entfernte Tötungsanstalt angegeben. Dadurch sollte vermieden werden, dass Angehörige, die den amtlichen Todesursachen misstrauten, zu den betreffenden Anstalten selbst hinfahren.

Die Urne von Franz Frühauf wurde auf den katholischen Friedhof in St. Ruprecht bei Villach beigesetzt.

Quellen und weiterführende Literatur: 
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.