Prodinger Johann

  • geboren am 14. November 1887 in Villach
  • gestorben am 5. September 1938 im KZ Dachau
  • zuletzt wohnhaft in Wien

Johann Prodinger besuchte die Handelsschule und erlernte danach den Beruf eines Kaufmanns. Er arbeitete zunächst als Auslagendekorateur. Später wirkte er als Herausgeber der Zeitschrift „Volksruf“. Im November 1928 zog er als Großdeutscher Abgeordneter in den Nationalrat ein, dem er bis zum 30. April 1934 angehörte, als das Rumpfparlament die Dollfußsche Verfassung annahm. Im Gegensatz zu vielen seiner Parteifreunde schloss sich Prodinger nicht den Nationalsozialisten an. Er stellte sich dem Ständestaat zur Verfügung und wurde 1936 Präsident der Versicherungsanstalt der Angestellten. Er war verheiratet mit Elvira Kibancic und hatte ein Kind. Im März 1938 wird er von den Nazis verhaftet und am 17. Juni 1938 als „Schutzhäftling“ in das KZ Dachau eingeliefert, wo er die Gefangenennummer 16356 erhielt und am 5.September 1938 starb.

Quellen und weiterführende Literatur:
Helmuth Rumpler: März 1938 in Kärnten, Klagenfurt 1989, S. 218.
Archiv des österr. Parlamentes.
Herbert Exenberger/Heinz Arnberger: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945, Wien 2001, S. 40.
Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Datenbank Archiv Bad Arolsen, Sig. 01010607 oS.