- geboren am 12. März 1912 in Völkendorf bei Villach
- hingerichtet am 4. Juli 1944 in der NS-Hinrichtungsstätte Landesgericht Graz
- zuletzt ohne festen Wohnsitz
„Franz Bayr war von Beruf Schmied. Er arbeitete jedoch als Forstarbeiter ohne feste Anstellung und ohne festen Wohnsitz in Kärnten. Wegen verschiedener Delikte wurde er 16 Mal – u.a. wegen Wilddiebstahl und Veruntreuung – verurteilt. Am 14. Juli 1942 musste er einrücken und kam nach sechs Monaten bei der Infanterie-Sonderabteilung Schwarzenborn (Hessen) zum Grenadier Ersatz Bataillon 499 nach Bischofslack/Škofja Loka und nach drei Wochen von dort nach Tessendorf bei Klagenfurt. Von dort ging er schließlich mit dem Marschbataillon am 16. Jänner 1943 als Schütze an die Ostfront, wo er in Melitopol in der Ukraine dem Jäger-Bataillon 97/8 zugeteilt wurde. Anfang März entfernte er sich unerlaubt von der Truppe und fuhr mit einem Sonderausweis, den er am Bahnhof in Przemysl mit dem Argument, er habe seine Rückreisepapiere verloren, nach Klagenfurt. Von dort ging er nach Villach und hielt sich bei verschiedenen Bauern im Drau-, Gail-, Möll-, Malta- und Glödnitztal auf und arbeitete dort auch mit. Zuletzt war er auf dem rund drei Stunden von der Ortschaft Arriach entfernten auf 1350 Meter gelegenen Hof von Maria Puschitz, wo er von einem Gendarmeriebeamten am 15. November 1943 entdeckt und tags darauf festgenommen wurde. Am 31. Mai 1944 wurde er vom Gericht der Division z.b.V. 438 Klagenfurt zum Tode verurteilt und am 4. Juli 1944 in der NS-Hinrichtungsstätte Landesgericht Graz enthauptet.“
Quellen:
Zitiert nach Heimo Halbrainer aus dem Buch: Heimo Halbrainer, „Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss“, Die Opfer der NS-Justiz in Graz 1938 bis 1945, Ein Gedenkbuch, CLIO Graz 2014
Opferdatei des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW)
Einwohnermeldeamt der Bundespolizeidirektion Villach.