- geboren am 20. September 1869 in Töplitsch, Gemeinde Weissenstein
- deportiert am 25. August 1940 in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
- zuletzt wohnhaft in Oberdrauburg
Rosina Kleinbichler wurde 19. Mai 1921 in das Villacher Krankenhaus eingewiesen. Die ärztliche Untersuchung ergab als Diagnose Schizophrenie.
Am 25. August 1940 wurde Rosina Kleinbichler im Rahmen der „T4-Aktion“, gemeinsam mit mehreren Frauen und Männern, nach Niedernhart bei Linz deportiert und von dort mit einem Omnibus nach Schloss Hartheim gebracht und ermordet.
Bald danach bekamen die Angehörigen die Verständigung, dass die Ermordete überraschend an einem Herzschlag in der Pflegeanstalt Sonnenstein in Sachsen gestorben sei. Schließlich wurde noch nachgefragt, ob eine Urne mit der Asche zugestellt werden soll. Die Nachricht kam jedoch nicht aus Hartheim, sondern aus Sonnenstein in Sachsen. Die Vernichtungsanstalt Sonnenstein war eine der sechs Tötungsanstalten der „T4-Aktion“. Aus Gründen der Verschleierung, wurde auf diesen Benachrichtigungen eine möglichst weit von der Heimatadresse entfernte Tötungsanstalt angegeben. Dadurch sollte vermieden werden, dass Angehörige, die den amtlichen Todesursachen misstrauten, zu den betreffenden Anstalten selbst hinfahren.
Die Urne von Rosina Kleinbichler wurde am 23. Oktober 1940 auf dem Friedhof in Oberdrauburg kirchlich beigesetzt.
Quellen und weiterführende Literatur:
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.