Unsere Erinnerung gilt nicht nur den ermordeten Opfern der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, sondern auch den unzähligen Menschen, die die Verfolgung, Deportation und Inhaftierung in Gestapo-Gefängnissen und Konzentrationslagern überlebten. Sie waren traumatisiert, viele kamen nach dem Krieg im Alltagsleben kaum noch zurecht, mussten jedoch mit dem Erlebten alleine fertig werden: professionelle psychologische Hilfe gab es in der Regel nicht. Im Gegenteil. Die Überlebenden wurden im Rahmen von Restitutions- und Entschädigungsverfahren sowie als ZeugInnen bei Kriegsverbrecherprozessen erneut zu Opfern, zu BittstellerInnen, die erst beweisen mussten, dass sie auch tatsächlich Opfer waren. Viele konnten lange Zeit, oftmals bis zu ihrem Tod, nicht über das Erlittene und Erlebte sprechen. Heute wissen wir, dass die Traumatisierungen und das Schweigen auch Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen haben können, die sich unter anderem in Ängsten und Depressionen äußern.
Nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde von den Überlebenden, die aus den verschiedenen Konzentrationslagern und Gestapogefängnissen zurückkehrten, eine Opferfürsorge gegründet, um jene Familien oder Angehörigen zu unterstützen, die ein oder mehrere Opfer der nationalsozialistischen Diktatur zu beklagen hatten, aber auch jene wurden unterstützt, die in den Lagern und Gefängnissen überlebt hatten. Um diese Frauen und Männer zu ermitteln wurde ein Fragebogen erstellt, der von den Betroffenen selbst ausgefüllt wurde. Ermittelt wurden der Name, das Geburtsdatum, der Wohnort, die Haftdauer, die Haftgründe, der Haftort und das Rückkehrdatum.
In weiterer Folge wurde der KZ-Verband gegründet, der es sich zur Aufgabe machte die ehemals politisch Verfolgten zu ermitteln. Dazu wurde von den Betroffenen eine Beitrittserklärung ausgefüllt.
Die hier angeführten Namen stützen sich sowohl auf die Fragebögen als auch auf die Beitrittserklärungen. Die Fragebögen stammen aus dem Archiv der KPÖ Villach. Die Beitrittserklärungen befinden sich im Archiv des KZ-Verbandes in Klagenfurt.