- geboren am 28. März 1871 in St. Donat bei St. Veit an der Glan
- deportiert am 29. Juni 1940 in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
- zuletzt wohnhaft in Villach
Franz Rauchenwald war von Beruf Schaffner. Weil er sein ganzes Geld der Kirche spendete, wurde er entmündigt. Am 5. Juli 1930 wurde er in die Psychiatrie des Landeskrankenhauses Klagenfurt eingewiesen.
Am 29. Juni 1940 wurde Franz Rauchenwald im Rahmen der „T-4 Aktion“ gemeinsam mit mehreren Frauen und Männern in die oberösterreichische Landespsychiatrie Niedernhart bei Linz deportiert. Von dort transportierte man diese Menschen in Bussen nach Schloss Hartheim und ermordete sie.
Bald danach bekamen die Angehörigen die Verständigung, dass der Ermordete überraschend verstorben ist. Schließlich wurde noch nachgefragt, ob eine Urne mit der Asche zugestellt werden soll. Die Nachricht kam jedoch nicht aus Hartheim, sondern von der „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg an der Havel“. Die Vernichtungsanstalt Brandenburg an der Havel war eine der sechs Tötungsanstalten der „T4-Aktion“. Aus Gründen der Verschleierung, wurde auf diesen Benachrichtigungen eine möglichst weit von der Heimatadresse entfernte Tötungsanstalt angegeben. Dadurch sollte vermieden werden, dass Angehörige, die den amtlichen Todesursachen misstrauten, zu den betreffenden Anstalten selbst hinfahren.
Quellen und weiterführende Literatur:
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.