Tschabuschnig Kanzian

  • geboren am 17. Mai 1892 in Emmersdorf/Šmerče 
  • deportiert am 24. März 1941 in die NS-Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
  • zuletzt wohnhaft in Emmersdorf/Šmerče 

Kanzian Tschabuschnig, der den Beruf des Tischlerhandwerks erlernte, wurde am 18. März 1929 in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Klagenfurt aufgenommen, wo als Diagnose Schizophrenie festgestellt wird. In den Akten gab er zu Protokoll, dass er mit 17 Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert sei und dort seinen Unterhalt als Holzarbeiter, Erntehelfer und Arbeiter in einer Brauerei verdiente. Nach seinen eigenen Aussagen befand er sich bereits in den USA zeimal in einer »Irrenanstalt«, wo er damit begann Gedichte zu verfassen.  1928 kehrte er nach Österreich zurück und wohnte von nun an wieder bei seiner Mutter in Emmersdorf/Šmerče. Sein Aufenthalt in der Heimat wurde für ihn jedoch zum Problem. Er wurde als »Freund der englischen Sprache« denunziert und sprach außerdem auch fließend slowenisch.

Am 24. März 1941 wurde Kanzian Tschabuschnig  im Rahmen der  „T4-Aktion“ nach Niederhart bei Linz deportiert und von dort mit einem Omnibus nach Schloss Hartheim gebracht und ermordet.

Quellen und weiterführende Literatur: 
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.
Bernhard Gitschtaler, Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal, 2015 Otto Müller