Wieltschnig Hildegard

  • geboren 1932 in Kratschach/Hrašče bei Maria Gail/Marija na Zilji
  • ermordet am 27. April 1943 im Gaukrankenhaus Klagenfurt
  • zuletzt wohnhaft in Kratschach/Hrašče bei Maria Gail/Marija na Zilji

Die 11jährige Hildegard wurde als Epileptikerin zweimal in das LKH-Klagenfurt eingeliefert und schließlich im dortigen Siechenhaus von den Schwestern umgebracht. Nach Zeitzeugenberichten hat sie ihre Mutter vergebens gebeten, sie aus diesem Krankenhaus herauszuholen, „damit sie die Suppe nicht zu essen brauche, denn nach dieser sterben die Kinder“. 

Im Jahre 1946 kam es in Klagenfurt zu einem Gerichtsprozess, bei dem die für die Morde verantwortlichen Ärzte und Schwestern angeklagt wurden. Die Mutter von Hildegard Wieltschnig wurde als Zeugin einvernommen:

„Ich hatte mein Kind Hilde ebenfalls im Siechenhaus gehabt. Kurze Zeit bevor es getötet wurde, habe ich es besucht. Es war gesund, lief fast nackt herum, klagte über Hunger und war, wie ich gemerkt habe, mit schwer Irrsinnigen gemeinsam untergebracht. Sie wurde von den anderen Pfleglingen misshandelt. Ich habe die Schwester Schellander aufmerksam gemacht, dass sie dem Kind doch die Kleider zum Anziehen übergebe, die es hatte. Als Antwort bekam ich, eitel wollt ihr noch sein. Das Kind hatte epileptische Anfälle, war aber sonst zum Arbeiten gut brauchbar“.

Hildegard Wieltschnig war ein Opfer der „dezentralen NS-Euthanasie“.

Quellen und weiterführende Literatur:
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten“ – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Mirko Hofer, Maria Gail – aus der Geschichte der einstigen Landgemeinde, Villach 1999.