Podlipnig Franz

  • geboren am 18. April 1886 in Fürnitz/Brnca Gemeinde Finkenstein/Bekštanj
  • deportiert am 29. Juni 1940 in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim und ermordet
  • zuletzt wohnhaft in Fürnitz/Brnca Gemeinde Finkenstein/Bekštanj

Franz Podlipnig ist in Fürnitz mit drei Schwestern und einem Bruder aufgewachsen. Er war von Beruf Bergmann. Vor dem Ersten Weltkrieg ging er nach Saargemünd in Lothringen, das damals bei Deutschland war, wo er als Bergmann in einem Kohlebergwerk arbeitete. Dort verehelichte er sich mit einer Französin. Der Ehe entstammte eine Tochter. Bei einem Grubenunglück wurde er unter Tage eingeschlossen und konnte erst nach einer Woche gerettet werden. Nach dem Ersten Weltkrieg, nachdem seine Frau sehr frueh verstarb, kehrte er mit seiner Tochter nach Fürnitz/Brnca zurück. Wegen des Grubenunglücks wurde er jedoch immer eigenartiger. Immer öfter zog er sich zurück und wollte mit niemanden reden.

Am 23. Februar 1928 wurde er in in die psychiatrische Abteilung des Gaukrankenhauses Klagenfurt eingewiesen. Die Untersuchungen ergaben als Diagnose posttraumatische Störungen und Epilepsie. Am 29. Juni 1940 wurde er im Rahmen der „T-4 Aktion“ gemeinsam mit mehreren Frauen und Männern nach Niederhart bei Linz deportiert. Von dort überstellte man diese Menschen in Omnibussen nach Schloss Hartheim und erstickte sie mit Kohlenmonoxid-Gas.

Quellen und weiterführende Literatur: 
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.