
- geboren am 6. Dezember 1911 in Seebach bei Villach
- hingerichtet am 23. Dezember 1944 in Graz
- zuletzt wohnhaft in Seebach Nr. 81 bei Villach
Der Maurerpolier Valentin Clementin stand in Verbindung mit der Widerstandsgruppe des unteren Gegendtales, die im NS-Jargon als „Treffner-Bande“ bezeichnet wurde. Seine Widerstandstätigkeit bestand im Beschaffen von Waffen und Munition. Als die Gruppe im November 1944 aufflog, wurde er mit den anderen verhaftet und am 21. Dezember 1944 vom Volksgerichtshof zusammen mit fünf weiteren Kameraden zum Tode verurteilt. Zwei Tage später wurden alle durch das Fallbeil hingerichtet. Er hinterließ eine Tochter, Anita, geb. 1943. Eine Gedenktafel für Valentin Clementin wurde im Jahre 1949 im Villacher Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.
Abschiedsbrief von Valentin Clementin an seine Frau. Geschrieben am 23. Dezember 1944, kurz vor seiner Hinrichtung.
Liebe Pepi!
Schau gut auf die Anita. Ich schicke dir und allen Verwandten die besten Grüße. Heute ist der 23. Dezember. Heute ist mein letzter Tag. Auf Wiedersehen in der Ewigkeit. Sei nicht böse ich weiß Du kannst nichts dafür. Ich habe Dir die Wahrheit nicht gesagt und weiß, dass Du unschuldig bist. Wir haben nur mehr ein paar Stunden Zeit. Ich danke Dir Kleines. Sei tapfer und ertrage das harte Los. Ich hätte Dich gern noch einmal gesehen, es war nicht möglich.
Ich und Jelič sind mutig in den Tod gegangen. Nochmals letzte Grüße. Mutter, Vater und Bruder. Teile das auch den Schwestern und Verwandten mit. Schau, dass Du mit der Frau (…) abkommst, damit die Kleine nicht leidet. Liebe Pepi ich sende dir die letzten Grüße, Bussi an Anita. Viele Grüße an alle von Eurem Valentin.
Quellen und weiterführende Literatur:
Opferdatei des DÖW.
Private Dokumente.
M. Muchitsch: Die rote Stafette, Wien 1985, S. 167 f.
August Walzl: Gegen den Nationalsozialismus, Klagenfurt 1994, S. 251. Gedenktafel auf dem Volkshaus in Landskron.
Gespräch mit der Tochter Anita Castner am 21.05.1999.