- geboren am 22. August 1908 in Goritschach/Zagoriče bei Finkenstein/Bekštanj
- am 25. August 1940 in die NS-Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz deportiert und ermordet
- zuletzt wohnhaft in Goritschach/Zagoriče 18, vlg. Poponjak
Magdalena Smole, mit dem Rufnamen Helena, slowenisch Lena, wurde am 23. August 1908 vom Pfarrer Georg Jerman in der Kirche St. Stefan bei Finkenstein getauft. Als Taufpaten scheinen auf: Josef Wieltsch, vlg. Napokoj in Techanting/Tehače, und die Schwester ihres Vaters Anna Smole. Besonders ihr um zwei Jahre älterer Bruder J. schätzte seine Schwester unter den neun Geschwistern sehr und sprach stets mit Liebe und Achtung von ihr als einer fleißigen, korrekten und liebevollen Frau.
Magdalena Smole absolvierte eine Schneiderlehre bei der Damen- und Herrenschneiderei Krawath – Vorgänger von Warmuth & Co – in Villach. Nach einem Missgeschick beim Bügeln, es wurde ein Bekleidungsstück eines Kunden versengt, wurde sie aus dem Betrieb entlassen. Seit einem Sturz litt Magdalena Smole an Epilepsie und kam deswegen in Behandlung in das Krankenhaus Graz. Die Medikamente musste die Familie selbst bezahlen. Nach ihrer Entlassung aus dem LKH Graz arbeitete sie bei einer Schneiderin im Wohnort. Sie entwickelte Ängste, mied das Dorf und zog sich auf das Elternhaus und die nähere Nachbarschaft zurück. Es wird erzählt, dass sie ihre Ängste wegen eines mysteriösen Erlebnisses im Goritschacher Wald entwickelt habe. Sie wurde panisch erschreckt, was man mit unerklärlichen Sinneswahrnehmungen deutete.
Magdalena Smole wurde in die Psychiatrie des Gaukrankenhauses Klagenfurt eingeliefert. Beim letzten Besuch der Schwester wurde gerade im Garten die „Reise nach Hartheim gefeiert“. (gemeint ist die Deportation nach Hartheim) Am 25. August 1940 wurde Magdalena Smole im Rahmen der T-4 Aktion nach Hartheim bei Linz deportiert, wo sie mit Dieselabgasen erstickt wurde.
Quellen und weiterführende Literatur:
Aufzeichnung von Adele Polluk auf Grund mehrerer Gespräche mit der Nichte Magdalena Smole.
Die namentlich erfassten Opfer der NS-Euthanasiemorde in und aus Kärnten – Auszug aus dem Namensarchiv der Plattform der NS-Opferverbände in Kärnten. Bearbeitung und Konzept: Helge Stromberger. Erhebungsstand: Jänner 2012, maschinenschriftlich. Einsehbar: beim Kärntner Landesarchiv oder beim Autor.
Herwig Oberlerchner; Helge Stromberger (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten, Klagenfurt 2017.